Dreifacher Dänen-Sieg am GP Rüebliland! Entschieden wurde die diesjährige Tour nicht unerwartet auf der Schlussetappe in Vordemwald. Der Däne Theodor August Clemmensen aus dem starken deutschen Team Grenke Auto-Eder gewann diese Schlussetappe in einem Zweier-Sprint vor seinem Landsmann Magnus Carstensen. Das Team Grenke Auto-Eder gewann drei von vier Etappen und war das mit Abstand stärkste Team, weshalb Sieger Clemmensen letztlich auch ein verdienter Sieger war.
Das Team Grenke-Auto Eder gab an diesem 48. GP Rüebliland den Ton an, indem ihre Fahrer entweder Etappensiege feiern konnten oder dann das Gesamtklassement anführten. Dabei hatten sie frühes Pech zu beklagen, indem ihr auf dem Papier stärkster Fahrer, Vizeweltmeister Paul Fietzke in der ersten Etappe schon nach 10 Kilometer durch einen Sturz um seine Chancen gebracht wurde.
Starke Teams können auch Stürze verkraften
Wie es in einem starken Team Brauch ist, springen andere in die Bresche. Beispielsweise Fietzkes Teamkollege Kristof Kral, Tschechien gewann die ersten beiden Etappen, der andere Teamkollege Noah Lindholm Moller Andersen übernahm das Leadertrikot nach der dritten Etappe und war immer in den vordersten Rängen der Tour klassiert, was ihm letztlich den zweiten Gesamtrang eintrug. Kral wurde in der dritten Etappe der Aufstieg nach Schongnau zum Verhängnis. Er verlor da sein Leadertrikot und wohl auch die Rundfahrt. Dennoch liessen seine zwei Siege in Schneisingen und Seon aufhorchen, zudem gewann er schon vor einem Jahr die Etappe in Möhlin.
Clemmensen attackierte mehrmals Gesamtsieger Theodor August Clemmensen zeigte sein grosses Können vor allem in der letzten Etappe, in der er der mit Abstand aktivste Fahrer war und schliesslich überlegen gewann. Er gehörte schon früh einer Sechsergruppe an, die sich absetzte. Clemmensen sprengte auch diese Gruppe. Nur sein dänischer Landsmann Magnus Carstensen konnte ihm letztlich folgen. Diesen hatte er dann im Spurt klar im Griff. Obschon das Feld in der Endphase heftig Druck machte, schafften es die zwei Ausreisser ins Ziel. Das Team Grenke Auto-Eder hatte in dieser letzten Etappe schon früh eine feudale Ausgangslage, indem einer ihrer Fahrer stets an der Spitze fuhr und die anderen im vorderen Teil des Feldes lauerten. Schliesslich ging der Plan auf. Theodor August Clemmensen war als aktivster Fahrer des Tages der logische Sieger und er hatte am Schluss noch genügend Zeitreserve, um die Konkurrenz zu distanzieren und den Gesamtsieg zu sichern. Zum Start der letzten Etappe lagen immerhin noch 39 Fahrer innerhalb von nur 11 Sekunden und konnten sich eine Chance auf den Gesamtsieg ausrechnen. Bei den Schweizern glänzte Nicolas Ginter mit dem sechsten Rang im Schlussklassement.
Schon in den ersten Etappen zeigten sich die Spezialisten. Da war beispielsweise der Italiener Thomas Gamba, der es vor allem auf die Sprintwertungen abgesehen hatte und letztlich das Sprint-Leadertrikot von Swisslos gewann. Da war aber auch Noah Lindholm Andersen (Team Grenke-Auto Eder), der die Bergpreise im Griff hatte, bei jeder Etappe vorne zu finden war und sich letztlich gleich drei Spezialtrikots sicherte, darunter den Volg-Bergpreis. Gefahren wurde in diesem Jahr was das Zeug hielt. Oft lag man Minuten vor der errechneten Marschtabelle. Da darf getrost von hochstehendem Radsport gesprochen werden.