Der 43. GP Rüebliland wird am Freitag, 30. August 2019 mit der 1. Etappe im Bezirkshauptort Rheinfelden gestartet. Das Ziel befindet sich in Schupfart.
Rheinfelden ist eine Kleinstadt und Einwohnergemeinde sowie Hauptort des gleichnamigen Bezirks im Kanton Aargau. Das Regionalzentrum der Region Fricktal liegt am Hochrhein an der Grenze zu Deutschland, am östlichen Rand des Ballungsraums von Basel. Rheinfelden ist mit etwas mehr als 13’000 Einwohnern die sechstgrösste Stadt im Aargau. Sie ist wirtschaftlich und gesellschaftlich eng mit der Stadt Rheinfelden (Baden) auf der gegenüberliegenden Rheinseite verbunden, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand und seit 1922 den gleichen Namen trägt.
Auf einer Flussinsel entstand im 10. Jahrhundert die Burg Stein, der Sitz der Grafen von Rheinfelden. Aus einem Marktflecken am Südufer des Rheins entwickelte sich im Laufe des 12. Jahrhunderts, während der Herrschaft der Zähringer, eine befestigte Stadt. Die Burg war mehrere Jahrzehnte Hauptwohnsitz der Habsburger, während die Stadt von 1218 bis 1330 sowie ab 1415 reichsfrei war, bis sie schliesslich 1439 dauerhaft unter habsburgische bzw. österreichische Herrschaft geriet. Rheinfelden war direkt von den Auswirkungen des Dreissigjährigen Krieges betroffen und nach der Schlacht bei Rheinfelden von 1638 bis 1650 von schwedischen und französischen Truppen besetzt. 1797 von Frankreich erobert, gelangte die Stadt 1802 zur Schweiz und ist seit 1803 Bezirkshauptort im Kanton Aargau. Seit den 1970er Jahren wuchs die Einwohnerzahl stark an, als die Stadt zu einem Teil der Agglomeration Basel wurde.
Bedeutende Wirtschaftsfaktoren sind die Herstellung von Bier (die hier ansässige Brauerei Feldschlösschen ist die grösste der Schweiz) und der Abbau umfangreicher Salzvorkommen durch die Saline Riburg. Die beim Salzabbau anfallende Sole ermöglichte ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Entwicklung Rheinfeldens zu einem Kurort, der sich schrittweise den Erfordernissen des modernen Tourismus anpasste und heute überwiegend auf Therapie und Rehabilitation ausgerichtet ist.
Rheinfelden liegt 17 Kilometer östlich von Basel, im nordwestlichen Zipfel des Kantons Aargaus an der Grenze zu Deutschland. Das Stadtgebiet erstreckt sich entlang dem linken Ufer des Hochrheins über eine Länge von rund neun Kilometern, bei einer durchschnittlichen Breite von etwa zweieinhalb Kilometern. Prägend für die Entstehung der Stadt ist das Inseli, eine rund 150 Meter lange und 47 Meter vom linken Ufer entfernt befindliche Insel aus Muschelkalkfelsen. Diese dient gleichzeitig als natürlicher (Zwischen-) Brückenkopf für die Rheinquerung. Im Flussbett verläuft ein steilwandiger Graben, eine tektonische Plattengrenze am äussersten südöstlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene. Der 700 Meter lange Graben beginnt bei einer als Höllhaken bezeichneten Stromschnelle und endet bei der Rheinbrücke im St.-Anna-Loch, einem 32 Meter tiefen Becken mit gefährlichen Strudeln.[5] Von Rheinfelden aus ist der Rhein bis zur Nordsee schiffbar.
Rechts- bzw. linksrheinisch lassen die Ausläufer des zum Südschwarzwald gehörenden Dinkelbergs sowie des Tafeljuras einen mit mächtigen Schotterablagerungen bedeckten Talboden frei, der als Rheinfeld bezeichnet wird. Auf Schweizer Seite ist er am westlichen Stadtrang etwa einen Kilometer breit, weitet sich in östlicher Richtung aus und erreicht bei der Endmoräne von Möhlin eine Breite von über drei Kilometern. Die Altstadt Rheinfeldens befindet sich auf einer Felsterrasse, die zur gleichen Formation wie das Inseli gehört. Im Westen fällt die Terrasse zum Heimendeckenloch ab. Diese im Jahr 1903 weitgehend überdeckte, einst bis zu 14 Meter tiefe Schlucht bildete in prähistorischer Zeit ein Rheinbett, durch das später der von Süden herkommende Magdenerbach floss. Seit der Zeit der Stadtgründung fliesst der Bach östlich an der Altstadt vorbei in den Rhein. In fast ihrer gesamten Breite wird die Altstadt von einer ausgeprägten Hangkante durchzogen, ihr östlichster Teil ist durch künstliche Verfüllung ausnivelliert. Südlich der Altstadt und westlich des Magdenerbaches erhebt sich eine weitere Terrasse, der Kapuzinerberg. Dieser geht in einen Ausläufer des Tafeljuras über, den Berg (419 m). Östlich des Baches erhebt sich der Steppberg (373 m). Der höchste Punkt liegt auf 419 Metern auf dem Berg, der tiefste auf 270 Metern am Rheinufer.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1612 Hektaren; davon sind 801 Hektaren bewaldet und 362 Hektaren überbaut. Nachbargemeinden in der Schweiz sind Kaiseraugst im Westen, Olsberg im Südwesten, Magden im Süden und Möhlin im Osten. Im Norden grenzt Rheinfelden an die deutsche Schwesterstadt Rheinfelden (Baden), im Nordosten an Schwörstadt.
Das «Inventar Kultur und Natur» Rheinfeldens aus dem Jahr 2008 erfasst 90 geschützte Kultur- und Naturobjekte ausserhalb des Siedlungsgebiets. Darin enthalten sind u. a. 15 Hecken, zehn vielfältige Landschaftsräume, acht Weiher, je sechs Altholzinseln und Feuchtgebiete sowie eine Höhle. Zusätzlich ausgewiesen werden 19 Fundstellen der Reptilienarten Zauneidechse, Mauereidechse und Blindschleiche.
Zielort Schupfart
Schupfart liegt im Zentrum der Region Fricktal, etwas mehr als drei Kilometer südlich der Grenze zu Deutschland, und liegt im Bezirk Rheinfelden. Das Haufendorf liegt in einer flachen Mulde am oberen Ende des Fischingertals. Im nördlichen und im westlichen Teil des vom Fischingerbach durchflossenen Gemeindegebiets erstrecken sich die ausgedehnten Hochebenen des Eikerbergs (504 m) und des Hellikerbergs (541 m). Im Gegensatz zum unteren Teil des Fischingertals ist der Übergang zu den Hochflächen leicht ansteigend. Die Anstiege zum Wolberg (556 m) im Osten und insbesondere zum Thiersteinberg (749 m) im Süden sind hingegen stellenweise äusserst steil. Nördlich von Schupfart, im Gebiet des Eikerbergs, liegt der geographische Mittelpunkt des Fricktals.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 705 Hektaren, davon sind 228 Hektaren bewaldet und 49 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 749 Metern an der Geländekante des Thiersteinbergs, der tiefste auf 408 Metern am Fischingerbach. Das Gemeindegebiet von Schupfart ist Teil des Juraparks Aargau, einem «Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung».
Nachbargemeinden sind Münchwilen und Eiken im Norden, Frick im Nordosten, Gipf-Oberfrick im Südosten, Wegenstetten im Südwesten, Hellikon im Westen sowie Obermumpf im Nordwesten.
Ältester Nachweis einer Besiedlung des Gemeindegebiets ist ein keltisches Hügelgrab der Hallstattzeit. An der Grenze zu Wegenstetten stand ein einfacher, von Römern erbauter Gutshof. Reichhaltige Funde von Gegenständen weisen auf eine Nutzung von etwa 100 bis 200 n. Chr. Hin. 2004 kam bei Grabungen auf dem Herrain eine Wehranlage (Motte) aus dem 11. Jahrhundert zum Vorschein, die mit den Herren von Homberg-Thierstein in Verbindung gebracht wird. Die erste urkundliche Erwähnung von Schupfart erfolgte im Jahr 1259. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen scupfahard und bedeutet «von vorspringendem Gelände umgebenes Weidewaldgebiet».
Um 1270 gelangte Schupfart in den Besitz der Grafen von Habsburg-Laufenburg. Ab 1386 herrschten die Habsburger, die nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund verpfändeten. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Schupfart 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Als Folge der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. gehörte Schupfart ab 1491 zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Fricktal, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden (ab 1752 im Oberamt Breisgau). Die wichtigsten Grundbesitzer waren die Pfarrei Schupfart, das Chorherrenstift und die Johanniterkommende Rheinfelden, das Deutschordenshaus Beuggen und das Damenstift Säckingen.
Im 17. Jahrhundert war das Dorf von zahlreichen Schicksalsschlägen betroffen. Bei einer Pestepidemie im Jahr 1611 starben 95 der damals 174 Dorfbewohner. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzischen Erbfolgekriegs (1688–1697) zogen fremde Truppen durch die Region. 1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskrieges verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Ein Grossbrand, der durch die Fahrlässigkeit französischer Soldaten ausgelöst wurde, zerstörte am 13. Juni 1800 zwölf Häuser. Am 20. Februar 1802 wurde Schupfart eine Gemeinde im Distrikt Frick des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.
Schlechte Ernten und Reblaus-Epidemien führten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Auswanderungswelle. Zwischen 1850 und 1910 ging die Bevölkerungszahl um fast ein Viertel zurück. Danach folgte ein leichter, aber konstanter Anstieg und das Dorf wandelte sich ab den 1960er Jahren allmählich von einer Bauern- zu einer Wohngemeinde. Seit Beginn der 1980er Jahre ist die Bevölkerungszahl dank der attraktiven Wohnlage um über fünfzig Prozent angestiegen.
Am Rande der Hellikerberg-Hochebene befindet sich der Flugplatz Fricktal-Schupfart für kleine Motor- und Segelflugzeuge. Bis 1980 fanden in Schupfart Motocross-Rennen statt. Das Dorf war Startort der zweiten Etappe der Tour de France 1982. Jedes Jahr findet Ende September auf dem Flugplatzgelände das «Schupfart Festival» statt, ein in der ganzen Schweiz bekannter, dreitägiger Anlass (je ein Abend Pop/Rock, Country und volkstümliche Schlager).