Der GP Rüebliland geniest bereits zum dritten Mal das Gastrecht in Kaisten. Bei der ersten Ausgabe des GP Rüebliland (1977) organisierte der VC Kaisten die Morgenetappe des Samstags, die der Niederländer Hendrikus Van Lent für sich entschied. Auch im 1991 (14. GPR) wurde am Samstagvormittag die Etappe in Kaisten ausgetragen. Damals hiess der Sieger Pasquale Santoro (ITA).
Kaisten mit den Ortsteilen Kaisten und Ittenthal befindet sich am Nordrand des aargauischen Tafeljuras. Windgeschützt und sonnig liegt das Dorf in einer Talweitung auf 335 Metern über Meer, eingebettet in sattes Wiesengrün und gegen Norden versteckt hinter langgezogenen Hügelrücken. Die Gemeinde ist ländlich geprägt und sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch individuell gut erreichbar. Mit rund 2’700 Einwohnern ist Kaisten eine attraktive Wohngemeinde mit einer guten Infrastruktur. Flächenmässig ist Kaisten die fünftgrösste Gemeinde des Kantons. Die Gegend um Kaisten war bereits früh besiedelt. Einzelfunde stammen aus der Bronzezeit, und es wurde ein Hügelgrab der Hallstattzeit entdeckt. 1967 kamen bei Bauarbeiten ein Römischer Ziegelbrennofen sowie Ziegelstempel der Legio XXI Rapax und der Legio XI Claudia zum Vorschein. Zwischen 259 und 277 hielten die Alamannen das Gebiet südlich des Rheins besetzt, bis sie von den Römern zurückgedrängt wurden. Der Rhein bildete die Nordgrenze des Römischen Reichs, am Flussufer entstand ein Wachtturm. Um 400 zogen sich die Römer endgültig über die Alpen zurück. Bald darauf besiedelten die Alamannen die Region.
Velo Club «Glückauf» Kaisten
„Im lieblichen Wonnemonat Mai 1908 taten sich einige Radfahrer von Kaisten zusammen und gründeten, nach verschiedenen Besprechungen, einen Verein mit dem Namen Velo-Club Kaisten“. Mit diesen Worten beginnt das erste Protokollbuch des Vereins. Damals war das Leben noch anders als heute. Ein Grossteil der Bevölkerung in den Dörfern des Fricktals fand sein Auskommen in der Landwirtschaft. Wer aber seinen Lebensunterhalt in der spärlich vorhandenen Industrie verdienen musste, hatte oft lange Wegstrecken zum Arbeitsort zurückzulegen. Für die Mehrzahl der Bevölkerung in den abgelegenen Dörfern war das Velo das einzige Verkehrsmittel. Die Teilnahme an Rennen, radtouristischen Veranstaltungen und Touren, die Betreuung des Nachwuchses sind zentrale Aufgaben, dem sich der Verein stellt. Die Faszination Radsport, diese Mischung aus Spitzensport, Liebe zur Leistung, aber auch Liebe zur Qual prägte den Verein entscheidend.
Kaistenberg-Rundfahrt
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Organisation von Veranstaltungen. Gustav Rebmann, langjähriger OK Präsident der Kaistenberg-Rundfahrt, hat dies schon vor über 70 Jahren, 1953, treffend umschrieben: „Die Tüchtigkeit beziehungsweise das Können eines Vereins, sei es ein Musik-, Gesangs- oder Sportverein, liegt nicht nur im fleissigen Üben und Proben, nicht nur im Wettkampf sich messen mit anderen Vereinen, Tüchtigkeit und Können braucht es bestimmt auch, damit ein Verein fähig ist, eine grössere Veranstaltung nicht nur zu besuchen, sondern selber zu organisieren und durchzuführen. Mit der Anmeldung und Durchführung der 1. Kaistenberg-Rundfahrt hat der Velo-Club Kaisten bewiesen, dass oben erwähnte Eigenschaften in seinen Reihen vorhanden sind. In der Folge organisierte der Velo-Club «Glückauf» Kaisten dieses Rennen 33 Mal.
Schwarzwald-Rundfahrt
Eine neue Form von Veranstaltungen ist entstanden, Volksradtouren und Rundfahrten für Radtouristen. Radwanderer, Hobbyfahrer und Biker bevölkern seit den 1970er-Jahren landauf und landab die Strassen. Meist in kleinen Gruppen werden Plausch- und Familienfahrten unternommen, aber auch ganz respektable Leistungen vollbracht. Diese Entwicklung machte auch vor dem Velo-Club Kaisten nicht Halt. Seit 1973 führt der Verein die Schwarzwald-Rundfahrt durch. Aus einer kleinen Rundfahrt entwickelte sich eine der grössten radtouristischen Veranstaltungen der Schweiz. Heute können die Fahrer jeweils aus fünf markierten Strecken wählen.